Sonntag, 25. Mai 2008

Konglige Ridekunst & FEI World Cup

Ich hab mich dieses WE voll den Pferden verschrieben. Ich war bei der "Konglige Ridekunst" in Kopenhagen am Samstag Nachmittag u heute in Malmö beim FEI Vielseitigkeits World Cup. Beides war super, aber auf ganz unterschiedliche Weise. in Malmö war ein Reitturnier wie bei uns, nur dass die Kulisse schöner war (Strand, Ostsee, Öresundbrücke...). Ich hab den deutschen Reiter (Andreas Dibowski, Dirk Schrade, Peter Thomsen) die Daumen gedrückt u natürlich viele Fotos gemacht. Sie waren ganz gut platziert: Dibowski 2., Schrade 4. u Thomsen 5.!
"Konglige Ridekunst" ist eine Show ähnlich wie die "Appasionata". Ich bin ohne Karten dafür mit ganz viel Daumendrücken Samstag Mittag dahin gefahren u war überrascht eine halbleere Halle vorzufinden (es gibt noch 3 Abendshows), wodurch ich mir einen Platz mit bester Sicht reservieren konnte. Dann gings auch schon los- meine Zeitreise durch die Pferdewelt. Als erstes wurde das Mittelalter mit Flammenwerfern, Jongleuren u Ritterspielen vorgestellt. Danach folgte die Renaissance mit einem Tanz aus dieser Zeit, einem Fechtkampf u einem wunderschönen ESP- Hengst (span. Rasse). Als nächstes wurde der Barock mit prachtvollen Gewänder u Kutschen vorgestellt u ein Pas de deux gezeigt- wundervoll sag ich euch.
Nach der Pause gings weiter mit einem kleinen Sketch zu Dressurlektionen, einer kleinen Hubertusjagd u Hindernisfahren um die Vielseitigkeit von Pferden zu demonstrieren. Es wurde auch nochmal romanitisch in Form von Acrobatic im Feenstil u dazu einem Einhorn. Dann wurde noch auf die spanische Herkunft der teilnehmenden Pferde eingegangen: es gab Flamenco, Paso doble u traditionell spanische Rinderarbeit sowie zum Abschluss eine wunderschöne Szene, in der die Liebe zwischen einer Tänzerin u einem Rinderhirt dargestellt wurde.... absolut gigantisch!!!!

Montag, 19. Mai 2008

Ministerin, Irrfahrten und Traber

Es ist mal wieder Zeit für die Auffrischung meines Blogs!
Erstmal zur Arbeit: Seit letzter Woche hab ich eine neue Aufgabe bekommen. Dazu durften ein Kollege (schreibt seine Doktorarbeit bei GEUS) und ich einen ganzen Tag lang eine Einführung unseres Betreuers anhören. Ich hatte teilweise echt Mühe zu folgen, weil Hans während Erklärungen über alle möglichen Zusammenhänge nachdenkt, d.h. in einem Satz entstehen oft lange Pausen. Erik und ich erzeugen nun gemeinsam Orthophotos (Luftbilder als Grundlage zur Kartenherstellung) in Socet Set und Microstation, beides ziemlich alte Versionen auf einem noch älteren (= langsameren) Computer. Heute hab ich beides schon mehr als verflucht. Irgendwie war absolut der Wurm drin und nichts hat auf Anhieb funktioniert: 1. ging der Computer heut morgen nicht, dann hat das Programm bei mir gestreikt (bei Hans ging es, obwohl er das Gleiche gemacht hat!). Nachmittags haben Erik und ich wieder Probleme mit einigen Funktionen. Mal sehen wie es morgen läuft....
Am Freitag war in GEUS die dänische Ministerin für Klima und Energie, Conny Hildgård, die zu einem Interview eingeladen war. Ich hab zwar kaum etwas in den Wortschwällen verstanden, aber interessant war es trotzdem.

Das Wochenende habe ich in und um Koge verbracht. Am Samstag bin ich gewohnt spät in die Gänge gekommen, habe meine Wäsche gemacht und von allen gesammelte Flyer sortiert. Gegen 13 Uhr bin ich in Richtung Koge aufgebrochen. Ich habe mich auf der Suche nach Koge-Mini-By verfahren und bin am malerisch gelegenen Schloss Vallo gelandet. Die Anlage besteht aus einem wunderschönen Park, dem Schloss und einigen Häusern mitten im Nichts (Wald). Ich bin durch den Park gelaufen und hab einige Denkmäler zu Ehren des Stifters gefunden. Das Schloss kann man nicht besichtigen, da es zu Wohnungen umgebaut ist (welch tolle Adresse auf der Visitenkarte!).
Danach bin ich nach Mini-by gefahren, wo Koge im Kleinformat sehr liebevoll nachgebaut wurde. Allerdings hätte ich mir schon ein bisschen mehr erwarten als "die paar Häuser".
Weiter gings zum Landwirtschaftsmuseum "Lungskrog", welches fast nicht zu finden ist- in Dänemark wird mit Straßenschildern und Wegweisern sehr sparsam umgegangen. Dort endlich angekommen, habe ich auf eine Führung (und damit den Eintrittspreis) verzichtet und mir das Museum "nur" von außen angesehen. Es gab viele verschiedene Pflüge, Kartoffel- und Rübenroder, eine Kartoffelwäsche (?), eine Art Maishäcksler, Schmiedeutensilien und vieles mehr- leider ohne Beschriftung, deshalb konnte ich bei einigen Maschinen nur erahnen was es ist oder einmal war (Rost deckt sehr gut!).
Nach einem Blick auf die Uhr beschloss ich noch nach Ringsted zu fahren, aber bis auf die Windmühle, eine Kirche, einer Fußgängerzone und einem Einkaufscenter gibts da nichts zu sehen- vorallem wenn es Samstag 16 Uhr und eiskalt ist. Da haben weder Geschäfte noch Cafe´s offen. Mein Eindruck von der Stadt ist deswegen und wegen Besoffenen auf der Straße nicht so gut. Ziemlich schnell hab ich mich auf den Rückweg nach Dragoer gemacht. Entlang der Landstraße hab ich einige Schilder gelesen, die auf einen "Marked" dieses WE auf der Trabrennbahn in Bjaeverskov aufmerksam machten. Ein kurzer Abstecher dahin und der Plan für Sonntag stand.
In der Gewissheit Trabrennen zu sehen, machte ich mich Sonntag mittag (meine Tage starten nicht so früh bzw komme ich am WE nicht aus dem Knick beim Frühstücken) auf den Weg nach Bjaeverskov (zwischen Koge und Ringsted). Ich hätte vielleicht mal in meinem Wörterbuch nachschauen sollen: Marked heißt Jahrmarkt, der an der Trabrennbahn stattfand. Okay, auch gut! Viele Verkaufsstände habe ich mir angesehen und einen Sandweg entdeckt. Der führte direkt zu den Stallungen der Traber- juhu! Auf einer kleinen Koppel standen 2 Traber, die gleich auf mich zukamen. Ich konnte mich gar nicht sattsehen- endlich Pferde von ganz nah (hab sie nicht gestreichelt, will ja auch nicht, dass jeder Bento anfasst!). Einem Wiehern gefolgt, stand ich wenig später direkt auf der Rennbahn, auf der gerade ein Traber trainiert wurde. Nach dem Aufwärmen gings 2 Runden volles Tempo (wirklich irrsinnig schnell). Ich war total fasziniert, was auch der Fahrer mitbekommen hat, jedenfalls sprach er mich nach Beendigung des Trainings an- auf dänisch! Mit meinem schon oft geprobten "Ich sprech kein Dänisch, nur Englisch" verdrückte ich mich dann wieder in Richtung Rummel- mit einer Wolke Pferd in der Nase!!!
Auf dem Heimweg beschloß ich mal wieder eine andere Strecke auszuprobieren und fuhr eine Autobahnausfahrt eher ab- in Orestad. Das ist das Future- Viertel von Kopenhagen mit lauter moderne Wohnblocks und einem großen Einkaufscentrum, was mit auf meine Sightseeing- Liste kommt. In Tommerup machte ich noch einen weiteren Abstecher, wobei ich die Rideskol (Reitschule) und die Einflugsschneise des Flughafens entdeckte. Gerade als ich die Straße entlang fuhr, landete ein Passagiermaschine- es war atemberaubend, weil die Flugzeuge so tief sind (klar sie landen ja auch 500m weiter!). Ich hab ein paar Fotos gemacht, aber leider hat man auf denen nicht den gleichen Eindruck. Ich glaub, dass ist wie mit einer Achterbahnfahrt: Man kanns mit 1000 Wörtern beschreiben, aber live ist es was ganz anderes!!!!

Montag, 12. Mai 2008

Was für tolle 2 Wochen!

Mein langes Schweigen hatte 5 gute Gründe: Mama, Papa, Katja, René und Tine (der Special Guest aus dem letzten Post)!
Am 1. Mai reisten alle an- mit Regen im Gepäck. Gegen 15 Uhr kamen meine Eltern mit Tine und jeder Menge bestellten Sachen bei mir an, die erstmal einfach in mein Zimmer reingestellt wurden. Mama und Papa fuhren relativ schnell in ihr Ferienquartier nach Karlslunde, sodass Tine und ich erstmal quatschen konnten, mein Proviant für die nächsten 4 Monate ( so siehts wirklich aus!!! ) verstaut haben und eine Runde an den Strand gegangen sind. Abends gab es Nudelsalat und Wiener mit der ganzen Familie.
Am Freitag habe ich Tine Dragoer und Umgebung gezeigt. Am Samstag haben wir alle zusammen einen "kleinen" Stadtrundgang durch Kopenhagen gemacht- vom Rathaus über Amalienborg bis zur Kleinen Meerjungfrau! Am späten Nachmittag sind Tine und ich nach Gedser aufgebrochen und haben pünktlich die 19-Uhr-Fähre erreicht, mit der Tine wieder in Richtung Rostock schipperte. Es war schon ein komisches Gefühl am Hafen zu stehen, aber irgendwie auch ein schönes, weil ich mir hier in Dänemark noch sehr viel vorgenommen habe und ich mich auf die Zeit hier freue!
Am Sonntag stand eine Familienausflug nach Helsingor auf dem Programm, was schnell auf die ganze West- und Nordwestküste Seelands ausgeweitet wurde. In Gilleje waren René und ich sogar in der Ostsee baden- okay nur mit den Füßen, aber immerhin im Wasser!
Montag bis Mittwoch war ich ein bisschen Arbeiten bzw war Dienstag das erste Mal Sprachschule. Dänisch ist ein ziemlich komische Sprache. Manche Wörter werden komplett anders ausgesprochen als man sie schreibt! Aber der Kurs ist toll, denn die beiden deutschen Mädels, die ich bei der Anmeldung getroffen habe, sind mit von der Partie. Außerdem gibt es noch 2 Spanierinnen, einen Kolumbianer, eine Chinesin, einen US-Amerikaner (lässt die besten Sprüche von allen los), einen Briten, einen Australier, einen Philippino, eine Südafrikanerin, 3 Inder, eine Polin und eine weiteren Deutschen- kurz gesagt: eine total bunt gemixte Gruppe!
Für Donnerstag und Freitag hatte ich mir frei genommen, nur zum Dänischkurs musste ich am Donnerstag. Nach einem Besuch in Hillerod ging es deswegen am diesem Tag zeitig zurück nach Kopenhagen.
Am Freitag fuhren wir nach Sjaelland Odde, wo eine Fähre stündlich nach Arhus pendelt (für einen 1-Tag-Ausflug allerdings viel zu teuer!). Die Ankunft der Fähre war schon ein Ereignis für sich, den der Katamaran war irre schnell da, ent- und beladen und wieder verschwunden- alles zusammen eine Sache von 15min!!!!!
Danach wollten wir baden gehen, wurden aber von einem netten Dänen auf die Paarungszeit der Hornhechte aufmerksam gemacht, die bitte nicht gestört werden wollen! Baden waren wir am Ende trotzdem, allerdings an einer anderen, viel schöneren Stelle. Am 9. Mai in der Ostsee baden- cool, oder?
Am Samstag zeigten Mama und Papa mit Koge, was sie bereits am Montag besucht hatten. Das hat sich richtig gelohnt- in Form von 3 Shirts, einer Jacke und einer Handtasche! ;-)
Weiter ging die Fahrt über Fakse und Fedder nach Rodvig, wo ich das erste Mal dänischen Fisch gegessen habe! Zurück in Karlslunde ging es wieder zum Baden und Bräunen an den Strand.
Gestern haben wir eine ziemlich ruhigen Tag in Dragoer und am Strand in Brondby verbracht. Ich glaube, gestern war der bisher heißeste Tag des Jahres- Sommerfeeling pur!
Heut morgen stand dann Koffer und Auto einpacken auf dem Plan. Katja und René verabschiedeten sich in Karlslunde und meine Eltern haben mich zurück nach Dragoer gebracht. Nach einem Hafenrundgang traten auch sie die Heimreise an und ich konnte erstmal mein Zimmer aufräumen und den Post hier schreiben.

Es waren echt super 12 Tage mit tollen Ausflügen, viel Lachen, Joggen und Monopoly- Hotelketten (siehe Fotoalbum). Ich freu mich schon auf den nächsten Besuch!!!!